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Städtebau am Nordbahnhof.Ein großer Wurf

von cc am 23.11.2012
Der Wiener Nordbahnhof ist das letzte große zentrumsnahe Stadterweiterungsgebiet.
Vier lange intensive Tage arbeitete eine Fachjury, um aus 120 anonymen Entwürfen ein Siegerprojekt auszuwählen.
Das kann, glaube ich, ein ganz großer Wurf werden.
Hier ein schnelles Foto,

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und hier eine genauere Beschreibung

Kurzbeschreibung: Der große Freiraum im Zentrum wird nicht flächig verbaut, sondern bleibt in großen Teilen erhalten.
Die Bebauung säumt mit hoher Dichte und 7 ca 70 Meter hohen Häusern dieses Park.
Empfehlung:
Unbedingt die Ausstellung besuchen, das Siegerprojekt und auch die anderen 119 Projekte anschaun und vergleichen. Es gibt unzählig viele Möglichkeiten, an diesem Ort "Stadt zu bauen".
Wo: 22.11.2012 bis 2.12.2012 im Foyer A der Messe Wien (U2-Station Messe-Prater) ausgestellt. Die Ausstellung ist Montag-Freitag von 15.00-19.00 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 13.00-17.00 Uhr geöffnet.

PS: Niemals lerne ich mehr über Städtebau, als in Auswahlverfahren wie diesem, das wie so oft auch kontrovers war.
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Günstig Wohnen in Wien. 7 Euro, oder wie sonst?

von cc am 15.11.2012
Wohnen in vielen Städten, auch in Wien wurde in den letzten Jahren signifikant teurer.
Genauer:
Nicht der "durchschnittliche Preis" ist das große Problem. Besonders stark sind die Preise für Neuabschlüsse gestiegen. Das spürt schmerzhaft jeder, der eine Wohnung sucht. Das werden immer mehr, vor allem junge Menschen.
Maria Vassilakou hat jetzt eine öffentliche Debatte angestoßen. Ihr und unser Ziel: Wohnen in Wien muß leistbar bleiben (auch und v.a.für Menschen mit Durchschnittseinkommen oder darunter).
Hier (einmal mehr, hoch lebe ein Blog, wo ich ohne Zeilenbeschränkung ein bisschen argumentieren kann) jetzt einige mir wichtigen Gedanken über Ursachen und Lösungsvorschläge dazu.

Die Ursache:
Die Hauptursache ist nicht neu, spielt aber in der öffentlichen Debatte (leider) kaum eine große Rolle. Ich hab schon oft darüber geschrieben, unzählige Reden im Gemeinderat dazu gehalten oder auf Bürgerversammlungen dazu gesprochen - vielleicht war ich zuwenig "populistisch" :-)
Wiens Bevölkerung wächst sehr stark. Damit wächt die Nachfrage nach Wohnraum.
Allein in den letzten zehn Jahren hat Wiens Bevölkerung um 170 000 (Melderegister) Menschen zugenommen.
Nur zum Vergleich: Das ist deutlich mehr, als Innsbruck Einwohner hat (121000).
Dieses Bevölkerungswachstum scheint sich sogar noch zu beschleunigen: Allein im letzten Jahr (Zählzeitraum Sept 2011 bis Sept 2012) ist Wien um exakt 24 255 Menschen gewachsen.
Stadtplanung heisst, in längeren Zeiträumen zu denken. Wir Grüne (hauptverantwortlich für Stadtentwicklung) planen Stadt für einen Zeitraum von rund 20 Jahren.
Multipliziert man das Bevölkerungswachstum mit dieser Zahl, wird klar, daß in einem ziemlich kurzen Zeitraum die zweitgrößte Stadt Österreichs mitten in Wien gebaut werden muß (unterschiedlich verteilt auf 23 Bezirke).
Das ist eine gewaltibe Herausforderung.
Dieses Bevölkerungswachstum hat seinerseits wieder eine Reihe von Ursachen. Einerseits Zuwanderung aus den Bundesländern. Schauen Sie sich in ihrem Arbeitsumfeld bzw. ihrem Bekanntenkreis um. "Autochthone" Wiener/innen (ich gehöre zu dieser raren Spezies) sind eher die Ausnahme.
Weiters sind wir (ich meine eindeutig zu unserem Vorteil) Mitglied der EU. Deswegen dürfen Menschen aus allen möglichen EU Ländern zu uns kommen.(Übrigens: Jenes EU-Land, aus dem die meisten Menschen nach Wien kommen ist Deutschland)
Wie es uns Wiener/innen erlaubt ist, ungehindert in jedem Land der EU zu leben, zu arbeiten, zu studieren, ohne jemanden um Genehmigung zu fragen.
Ich halte das für einer gewaltige zivilisatorische Errungenschaft.
Insofern sind die Zahl rund 20 000 Menschen, um die Wien jährlich wächst ein bloßer Saldowert.
Der tatsächliche Wert sieht ca so aus: Es kommen jährlich ca 60 000 Menschen nach Wien, 40 000 ziehen weg (gemeint sind die "Grenzen" Wiens)

Dieses Bevölkerungswachstum, vergleichbar mit der Gründerzeit in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts, ist aber nicht die einzige Ursache.
Der Wohnabedarf wird auch durch die stark steigende Wohnfläche pro Kopf deutlich erhöht. Diese hat sich in den letzten Jahrzehnten um fast 50% erhöht.
Ursachen davon sind einerseits das (verständliche) Bedürfnis, nicht allzu gedrängt zu wohnen, v.a. aber die steigende Anzahl an Ein-Personen Haushalten.In Wien ist die Scheidungsrate mit rund 50% die höchste aller neun Bundesländer, die Zahl der Alleinlebenden besonders hoch und der daraus resultierende Wohnbedarf entsprechend.
Diese Faktoren führen zur "Boomstadt Wien" und eine sehr starke Wohnnachfrage. Alle Wohnbauträger können ein Lied von massiv steigenden Vormerklisten singen.

Neben dieser steigenden Nachfrage gibt es weitere Ursachen der Preissteigerungen.
*) die derzeitige "Eurokrise". Auch Menschen, die über Geldvermögen verfügen haben Angst. "Überlebt" der Euro? Kommt die große Inflation? Wie kann ich mein Geld "sicher" anlegen? fragen sich viele.
Und "sicher" scheint vielen etwas, das man angreifen kann: Eine Wohnung, ein Haus, ein Grundstück.
So findet eine gewaltige Flucht in Sachwerte statt, die ihrerseits die Preise weiter ansteigen lässt. Eine "Grundstücksblase" wie in den USA scheint es jedoch noch nicht zu sein, da das meiste aus eigenem Anlagevermögen und nicht auf Kredit erworben ist.
*) Die Eigentumsverhältnisse bei Zinshäusern haben sich verändert. Nicht mehr vorrangig Einzelpersonen oder Familien halten diese, sondern institutionelle Anleger. Diese wollen eine Rendite für ihr eingesetztes Kapital sehen. So haben sich in den letzten drei Jahrzehnten die Preise von Häusern vervielfacht, und die Einnahmen-die Zinszahlungen an die Kapitalgeber-sind eben beinahe ausschliesslich die (steigenden)Wohnungskosten.
Weiters: Da wir (glücklicherweise meine ich ) ein strenges Mietrechtsgesetz haben, welches Kündigungen beinahe völlig ausschliesst, jedoch auch alte (sehr günstige) Mietverträge schützt, kann die erwartete Rendite v.a. aus neuen Mietabschlüssen erzielt werden.Das verstärkt das Problem weiter.
Schliesslich: Immer mehr Wohnungen fallen aus der Preisregelung des Mietrechtsgesetzes heraus. V.a. die sogenannten Vorsorgewohnungen dürfen frei vermietet werden.

Was keine Lösung darstellt:
"Die Grünen sind doch eine wachstumskritische Partei", wird mir oft entgegengehalten.
"Stimmt", antworte ich.
"Aber Wien darf dann eben nicht so stark wachsen.Baut einfach nicht soviele Wohnungen!"
"Nein!" antworte ich, denn die Alternative ist eine ganz schlechte.
Ein paar Gedanken dazu:
Daß die Städte und deren Umland stark wachsen, weite Teile Österreichs jedoch schrumpfen ist ein großes, ein ganz großes Problem. Ich hab mich wiederholt (zuletzt hier) mit diesem völlig unterschätzen Thema auseinandergesetzt.
Wien allein kann dieses Problem nicht lösen.
Denn was würde passieren:
Schon jetzt ist das Wiener Umland die stärkst wachsende Region Österreichs (siehe diese Grafik )
Würde Wien nicht ausreichend Wohnungen und "Stadt" bauen, wären Menschen gezwungen ins Umland auszuweichen.
Wohnen in Suburbia heisst: Noch mehr Autoverkehr, weil dort, infolge geringer Dichte die öffentlichen Verkehrsmittel zwangsläufig schlechter sind, ebenso ist eine dichte Nahversorgung unmöglich, Shoppingcenter die traurige Regel. Die öffentlichen Kosten der technischen wie sozialen Infrastruktur sind deutlich höher als im Ballungsraum, der ökologische Fußabdruck signifikant größer.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Jede/r soll dort leben wo er/sie möchte.
Ich will aber eines sicher nicht: Daß Menschen, die in der Stadt leben wollen gezwungen werden, ins Umland auszuweichen.
Diese Situation gibt es längst in München, in London oder in Paris.
Wir Wiener Grünen wollen nicht, daß dies auch in Wien passiert.

Schritte zum leistbaren Wohnen
Vorweg: Es gibt keinen singulären, simplen Schritt.
Es gibt jedoch eine Reihe von Maßnahmen auf Bundes- wie Gemeindeebene, um sich dem anzunähern (…Bohren harter Bretter und so)
Um diese durchzusetzen bedarf es aber des politischen Drucks und einer öffentlichen Debatte (dazu aber erst später)
Der wichtigste Schritt: Ein kostengünstiges Wohnangebot hochhalten.
Hier hat Wien mit seinem geförderten Wohnbau eine große, international anerkannte Tradition.
Aber darüber hinaus muß und wird es weiterer Schritte bedürfen.
Eine zeigen und andere Städte vor: Wo Widmungen neue Stadtteile mit (auch) freifinanzierten Wohngen ermöglichen, und Widmungsgewinne erzielt werden, soll die Stadt bestimmte Anteile an günstigen Wohnungen vereinbaren.
Folgende weiter Maßnahme scheint mir besonders verfolgenswert (Salzburg ist hier in eine interessante Richtung gegangen.)
Wenn Menschen ihr Geld sicher in Immobilien anlegen wollen, warum sie dann v.a. Richtung Altbestand lenken.
Dieses Geld kann und soll auch für den Wohnungsneubau verwendet werden.
Und wenn gar ein städtischer Fonds teilweise Haftungen übernimmt, dann könnte die Stadt Wien gar auf den Spuren Heini Staudingers wandeln:
Ersparnisse werden dann nicht über Banken irgendwo in eine weltweise Spekulationsmaschine geworfen, sondern dafür verwendet, das Notwendige in der eigenen Region, z.B. Wohnungen zu finanzieren.
Denn die Hauptkosten bei der Errichtung von Häusern sind die Kapitalkosten.
Jeder halbe Prozentpunkt, um den es günstiger geht sind deutlich geringere Wohnkosten (Zinsen).
Das ist jetzt eine Idee, ein Vorschlag (da ich Teil einer Regierung bin noch kein ausgehandelter Vorhaben, das möchte ich zur Sicherheit dazusagen):
Die Stadt Wien legt selbst eine Wohnanleihe auf, haftet dafür, und führt diese Mittel direkt dem Wohnbau zu; mit der Auflage die Wohnungsmieten zu deckeln (z.B. "7 Euro")
Damit könnte zusätzlich zum geförderten Wohnbau auch "frei finanziert" günstiger Wohnraum angeboten werden.
Wien hat mit seiner "Wohnbauinitiative" in diese Richtung erste Schritte gesetzt. Weitere werden folgen müssen.

Eine weiter Maßnahme: Grundstückskosten sparen.
Wie?
z.B. so
Dafür gibt's in Wien ein weites Feld an flächenverschwendenden Nutzungen.


Überarbeitet gehört weiters das enorm komplizierte Bundesmietrecht.
Zuschläge zum Richtwert müssen sich auf das konzentrieren, was der Vermieter geleistet hat. Dazu gehört weder eine U-Bahnanbindung, die die Steuerzahler finanziert haben, noch Skurrilitäten wie "Lage in Schutzzone, Prostitution verboten"
Wo es Zuschläge gibt, muß es auch Abschläge geben, z.B. für befristete Mietverträge.
Ausserdem: Alle Wohnungen die in den letzen Jahrzehnten(nach 1945 bzw 1953 errichtet wurden, unterliegen nur extrem eingeschränkt eine Mietzinsbegrenzung. Hier sind Anpassungen jedenfalls notwendig.

Schließlich muß eine große Reform, die günstiges Wohnen zum Ziel hat, die vorhandenen günstigen (abgeschriebenen, mit Steuergeld errichteten) Wohnungen im Auge haben.
Die Vergabe freiwerdender günstiger Genossenschafts- bzw Gemeindewohnungen ist eine politisch sehr heikle, aber zentrale politische Herausforderung.
Jedenfalls darf es nicht Tabu sein (ich formuliere jetzt bewusst extrem vorsichtig) ein unbegrenztes Weitergaberecht sehr billiger Sozialwohnungen massiv in Frage zu stellen.

Conclusio
Es ist für uns Grüne ein ganz wichtiges Ziel, Iin der stark wachsenden Stadt wie Wien ausreichend günstigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen.
Dafür bedarf es einer Reihe einschneidender Reformen auf Gemeinde- wie Bundesebene .Und eine öffentliche Debatte, die diese ermöglichen.

PS:
Viele begrüßen es, daß Maria Vassilakou diese Debatte angestoßen hat.
Einige kritisieren heftig, daß ihr Vorschlag nach einer Miethöhe von 7 Euro "populistisch, kommunistisch, realitätsfremd, dumm, etc" sei.
Ich möchte hier namentlich die zwei Journalisten Peter Rabl und Werner Beninger nennen, denen ich diesen Blogbeitrag, wenn auch nicht exklusiv :-) widme.
Habe ich doch mit Ihnen auf twitter darüber debattiert.
(Und diesen Beitrag in Aussicht gestellt, da 140 Zeichen für dieses komplexe Thema eindeutig zu kurz sind)
Ihnen und den anderen Kritikern möchte ich mit folgender Überlegung kontern.
Glauben sie im Ernst, daß mit einem der Sache notwendig angemessenen, differenzierten Vorschlag (wie z.B. diesem Blogbeitrag) eine große öffentliche Debatte entstanden wäre?
Es liegt auch am Wesen unseres Journalismus, der "den Sager" sucht, daß oft nur durch Zuspitzung und Vereinfachung eine Wahrnehmungsschwelle überwunden wird.
Wie oft wurde uns Grünen nicht vorgeworfen, allzu kompliziert zu kommunizieren?
Also: Wir wollen Reformen auch in der Wohnungspolitik.
Wir wollen, daß in Wien Wohnungen leistbar bleiben (das ist bedroht)
Dazu bedarf es einer großen, breiten öffentlichen Debatte.
Diese zu eröffnen ist Maria Vassilakou geglückt.
Einfach, indem sie "leistbares Wohnen" in eine Zahl gefasst hat: 7 Euro.
So funktioniert Politik in Österreich.
Auch und v.a. wegen Euch Journalisten, lieber Peter Rabl, lieber Werner Beninger.
mit freundlichen Grüßen
Ihr
Christoph Chorherr
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Wohnen auf dem Supermarkt

von cc am 02.11.2012
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Grafik: querkraft

das zukünftige Auhofcenter mit günstigen Wohnugen am Dach

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Grafik: querkraft


Wiens Stadtplanung (also unser grünes Ressort) steht vor einer gewaltigen Herausforderung.
Wiens Bevölkerung wächst ausnehmend stark, so stark, wie wenige andere Städte in Europa.
In den letzten 10 Jahren hat Wiens Bevölkerung um 170 000 Menschen zugenommen.
Im letzten Jahr allein (Sept. 2011 bis Sept. 2012) um 24 255 Personen.
Sark steigende Nachfrage erhöht die Preise nach Wohnungen, und da die Fläche Wiens nicht vergrößert werden kann, wird auch Bauland tendentiell knapper (v.a. weil wir Frei- und Grünflächen soweit irgend möglich schützen wollen) und teurer.
Wo gibt es Bauland zu günstigen kosten ist eine Schlüsselfrage.
Deswegen versuchen wir jetzt eine weitere neue Strategie:
Die enorm platzverschwendenden ebenerdigen "Schachteln", die Supermärkte mit ebenso platzverschwendenden Parkplätzen in Einfamilienhausqualität müssen ein Ende haben.
Auch dort gehört verdichtet, eine gemischte dichte Stadt entwickelt.
Ein erstes Pilotprojekt (viele weitere sollen folgen) entsteht in Kürze beim Einkaufszentrum Auhof.
Hier hat der Betreiber im Zuge eine neuen Widmung zugestimmt, zu sehr günstigen Grundstückskosten seine Dachfläche als "Grundstück" für eine Wohnhausanlage zur Verfügung zu stellen.
So ist es dort möglich, ohne "auf der Grünen Wiese" Platz zu verschwenden, zusätzliche Wohnugen zu errichten.
V.a. für viele Menschen, die im Auhof arbeiten, und häufig von weither anreisen müssen, wird das eine auch verkehrssparende Alternative sein.
Da kaum Grundstückskosten anfallen, und möglicherweise sogar die anfallende Abwärme des Einkaufszentrums zur (Teil-) Beheizung genutzt werden kann, entstehen dort sehr günstige Wohnungen mit günstigen Energiekosten für die Nutzer.
Die Wohnbaugenossenschaft der Privatangestellten wird mit dem Architektenteam querkraft dieses Pilotprojekt verwirklichen.
Viele weitere "Stadtverdichtungen" auf unternutzen Supermarktflächen sind in Vorbereitung.
Schon in wenigen Wochen möchte ich hier ein weiteresProjekt präsentieren.

Berichte dazu:
orf
Kurier

wien heute
Wr. Zeitung
Wirtschaftsblatt
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Endlich: die neue Mariahilferstraße

von cc am 19.10.2012
so soll die Mariahilferstrasse bald aussehen:

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und so wird es organisiert:

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Zwei Jahre gabs intensive, auch sehr kontroversielle Beratungen und Diskussionen.
Sehr viele (verständliche) Interessen wurden artikuliert: Anwohner wg des befürchteten Verdrängungsverkehr, existierende Garagen auf der Mariahilferstrasse, Geschäftstreibende,Lieferverkehr, und vor allem.
Ziel ist ja nicht nur eine neue Strasse, die vor allem Fußgängern und Radfahrern vorbehalten ist, sondern darüber hinaus: Eine starke Verkehrsberuhigung im gesamten 6. und 7. Bezirk.
Jetzt liegt ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch.
Drei wichtige, ergänzende Fragen sollen in lokal abegrenzten Volksbefragungen von den Anwohnern entschieden werden.
Diese betreffen die (möglichen bzw unterbundenen) Querungen für Autos (siehe Skizze), sowie die Linienführung des 2A.
Unsere Meinung ist klar: Wir hielten es für gut, würde dort durch gestürzte Einbahnen bzw Sackgassen der PKW Durchzugsverkehr gänzlich zugunsten der Fußgänger unterbunden werden.
Aber hier werden die Anwohner/innen das letzte Wort haben.
Ich halte dieses Vorhaben, die stärkste Geschäftsstrasse Österreichs umzugestalten, den Autoverkehr weitestgehend zu reduzieren, Fußgängern den gesamten Straßenraum zu übergeben und Radfahrern in beiden Richtungen die Befahrung zu ermöglichen für einen großen Wurf der Verbesserung des öffentlichen Raumes in Wien.

Und hier zur Sicherheit (und ausnahmsweise) die gesamte Presseinformation, da ich weiss, daß viele auch Details interessieren.

Die Entscheidung ist gefallen: Die Innere Mariahilfer Straße wird im Bereich zwischen den Querungen Karl-Schweighofer-Gasse bzw. Stumpergasse / Kaiserstraße weitgehend den FußgängerInnen zur Verfügung gestellt. Damit bekommt Wien einen zeitgemäßen, großzügigen FußgängerInnen-Boulevard mitten im Zentrum. Die dicht bebauten Bezirke gewinnen dadurch öffentlichen Raum. Eine Chance, die Lebens- und Wohnqualität in Mariahilf und Neubau weiter aufzuwerten.
FußgängerInnen brauchen auf der Mariahilfer Straße dringend mehr Platz zum Gehen. Neue Grünräume und konsumfreie Zonen werden die Aufenthaltsqualität der PassantInnen erhöhen und zum Verweilen einladen.
Die Lösungen für den Verkehr basiert auf den Ergebnissen des BürgerInnendialogs, der im vergangenen Herbst in den Bezirken Mariahilf und Neubau durchgeführt wurde. Dabei brachten tausende WienerInnen ihre Interessen, Ideen und Bedürfnisse ein. Besonders wichtig war den AnwohnerInnen, dass auch Verkehrslösungen für die angrenzenden Bezirke berücksichtigt werden. Gemeinsam mit Verkehrsplaner haben nun die Bezirke Mariahilf und Neubau ein Modell entwickelt, das diesen Ansprüchen gerecht wird.

Maria Vassilakou, Wiens Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin: „Mit der Neugestaltung der Mariahilfer Straße wird eine der beliebtesten Straßen der Stadt massiv aufgewertet. Damit bekommt Wien einen zeitgemäßen FußgängerInnen-Boulevard, mitten in der Stadt.“

Renate Kaufmann, Bezirksvorsteherin Mariahilf:
“Eine verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße steuert einem Kaufkraftverlust in Richtung der Shopping Zentren entgegen. Die Einkaufsstraße muss für Fußgänger optimiert werden, damit sich die Menschen wohlfühlen, der Einzelhandel floriert und nicht an den Stadtrand verdrängt wird.“

Thomas Blimlinger, Bezirksvorsteher Neubau: „Die Lebensqualität im 7. Bezirk wird nicht nur in der Mariahilfer Straße, sondern aufgrund der begleitenden Maßnahmen auch innerhalb des Bezirks weiter steigen.“
Die Verkehrsorganisation

Neugestaltung betrifft gesamte Innere Mariahilfer Straße

Grundsätzlich wird die Innere Mariahilfer Straße weitgehend den FußgängerInnen zur Verfügung gestellt. Die Möglichkeit des Radfahrens in angepasster Geschwindigkeit wird in beiden Richtungen und im gesamten Bereich möglich sein. Ebenso bleibt die derzeitige Linienführung des 13A erhalten. Auch der Lieferverkehr wird im gesamten Bereich zu bestimmten Zeiten möglich sein. Die Lieferzeiten für die Betriebe vor Ort werden gemeinsam mit der Wirtschaftskammer fixiert. Für den 2A sowie bestimmte Querungen wird es eine AnrainerInnen – Befragung geben.

Die verkehrsberuhigte Mariahilfer Straße Neu kann in zwei Bereiche unterteilt werden:
FußgängerInnenzone zwischen Andreasgasse und Kirchengasse. Hier gibt es keine privaten Stellplätze bzw. Garagen, so daß es auch keine Fahrerlaubnis (Zu- und Abfahrt) geben wird.
In den anderen Bereichen ist das Zufahren zu den genehmigten Stellplätzen mit einer speziellen Berechtigung möglich. Die Zufahrtsregulierung wird in einer Machbarkeitsstudie geprüft und in Zusammenarbeit mit den Bezirken umgesetzt.

Die derzeit dem Fließverkehr und parkenden Autos zur Verfügung stehenden Flächen werden großteils zum Raum für FußgängerInnen, aber auch für ausgeweitete Ladezonen wird es mehr Platz geben. Damit entsteht insgesamt mehr Platz und somit mehr Aufenthaltsqualität für alle BenutzerInnen.
Begleitmaßnahmen:
Verkehrsberuhigung im 6. und 7. Bezirk
Diverse Veränderungen der Einbahnsysteme in beiden Bezirken



2. Phase der BürgerInnenbeteiligung beginnt – AnrainerInnenbefragungen werden durchgeführt
In der 1. Phase der BürgerInnenbeteiligung hat die Stadt Wien die Bedürfnisse und Interessen der unterschiedlichen NutzerInnengruppen der Mariahilfer Straße erhoben.

Auf Basis des nun zugrunde liegenden Verkehrskonzeptes startet die 2. Phase der BürgerInnenbeteiligung zu folgenden Verkehrsmaßnahmen. AnrainerInnen-Befragungen zu folgenden Bereichen werden durchgeführt:

Linienführung des 2A
Verbindung Otto-Bauer-Gasse / Zieglergasse
Verbindung und Verkehrsmaßnahmen Schottenfeldgasse / Webgasse

Danach startet die Planung der Oberflächengestaltung der Mariahilfer Straße gemeinsam mit den BürgerInnen. In einem speziellen Verfahren werden die Grundlagen dafür erarbeitet, wie die Mariahilfer Straße in Zukunft konkret aussehen soll.

Zeitplan
AnrainerInnenbefragung zu den oben genannten Punkten Jänner 2013
Start des Planungsverfahrens mit BürgerInnenbeteiligung ab April 2013 (bis Juni 2013)
Umsetzung des bezirksübergreifenden Verkehrskonzepts im Sommer 2013
Ausschreibung der Neugestaltung der Mariahilfer Straße auf Basis der BürgerInnenbeteiligung
Bauliche Neugestaltung in Etappen ab Frühjahr 2014
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Boom in den Städten, Landflucht.Alternativen zum Pendeln

von cc am 29.08.2012
Das ist eines der wichtigsten Videos über die Entwicklung Österreichs.

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Sieht man sich die (erwartete) Entwicklung genau an, ist klar zu erkennen:
das stärkste Bevölkerungswachstum ist im Speckgürtel Wiens, sowie in und rund um allen urbanen Regionen zu erwarten.
In weiten Teilen unseres Landes hingegen nimmt die Bevölkerung ab.

Die Ursachen sind vielfältig und sehr komplex, die Auswirkungen fundamental.
Jeder, der hier eine simple Lösung anbietet, ist ein Scharlatan.
Jedenfalls wäre es sehr klug, wenn sich die Politik genauer mit dieser Entwicklung beschäftigen würde.

Denn die Konsequenzen sind fundamental:
Wir in Wien müssen und wollen für eine beträchtlichen Bevölkerungszuwachs gerüstet sein.
Jährlich wächst in die Wr. Bevölkerung um 15 000 - 20 000 Menschen.
Ein beträchtlicher Teil davon kommt aus den oben blau markierten Abwanderungsregionen.
Das heisst enormer Druck, zum Bau neuer Wohnungen, Schulen, Parks, Kindergärten etc.
Nur um diese Zahl zu verdeutlichen: In den nächsten zwei Jahrzehnten muss Wien die 2. größte Stadt Österreichs mitten innerhalb der Grenzen Wiens bauen.

Gleichzeitig stehen in weiten Teilen Österreichs viele dieser Strukturen (Schulen) entweder leer, oder sind jedenfalls unternutzt.
Zusätzlich pendeln allein nach Wien täglich rund 300 000 Autos ein, mit allen negativen Konsequenzen, die sich daraus ergeben: Nicht nur Umweltbelastung sondern auch Verschwendung von Lebenszeit sowie Vergeudung öffentlicher wie privater Kosten)

Ich möchte gemeinsam mit meinem burgenländischen Landtagskollegen Michel Reimon zwei Reformen vorschlagen.
Sie lösen das Problem nicht, können aber im gewünschten Sinn Veränderungen bewirken.

1.) Wer, wenn auch nur wenige Tage, in Österreichs Peripherie lebt erkennt sehr oft: Die digitale Erschliessung ist erbärmlich.Leistungsfähige Internetverbindungen sind ganz selten vorhanden, gerade dies jedoch könnte für gar nicht wenige Jobs die einfachste Voraussetzung sein.

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Österreich hinkt beim Breitbandausbau internationalen Entwicklungen immer weiter nach.
Das wäre eine (auch finanziell) überschaubare langfristige Entwicklungsstrategie ländlicher Regionen.
Statt Mrd öffentlicher Mittel in Ortsumfahrungen und Kreisverkehre zu stecken, zügig speziell für die Regionen gute Breitbandverbindungen herzustellen.
Motto: Das Angebot erzeugt die (derzeit noch kaum vorhandene) Nachfrage.
Das wäre ein Baustein einer sinnvollen regionalen Entwicklung.


2.) Schaffung dezentraler Gemeinschaftsbüros Wiener Betriebe, "Working-Outlets" in der Region um zumindest für 1-3 Tage eine Alternative zum Pendeln zu eröffnen.

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Genauer: Für jene sehr vielen Tätigkeiten, die Arbeit am Computer bzw Telefon bedeuten, ist es nicht zwingend notwendig, an allen 5 Tagen an den Arbeitsplatz in der Stadt zu kommen.
Es war ein Fehler der Diskussion in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, angesichts der Möglichkeiten der Telekommunikation vom "death of distance" zu träumen, und davon auszugehen, dass physische Nähe zur Erfüllung der Erwerbsarbeit überhaupt nicht mehr nötig ist.
Wir alle wissen. Informelle Gespräche, physische Präsenz ist notwendig.
Aber: Nicht zwingend an allen 5 Tagen die Woche.
Schon heute finden sich einige wenige Arbeitgeber, auch Großunternehmen, die gelegentliches Arbeiten zu Hause zulassen.
Unser Vorschlag : In vorhandenen Bauten am Land, ob in Neusiedl, Zwettl, Mistelbach oder Wulkaprodersdorf statten verschiedene Unternehmen "Co-Working-spaces" aus, wo an einigen Tagen der Woche Menschen ihrer Arbeit nachgehen können, ohne in die Stadt pendeln zu müssen. An diesen Orten sind sie auch nicht alleine, ausreichende Büroinfrastrultur wird angeboten, sichere Datenleitungen sind vorhanden, man pendelt nicht zwei Stunden täglich oder mehr, sondern fimndet wenige minuten vom Wohnort eine Alternative vor.
Vorreiter für so eine Entwicklu
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