spacer Leistungsschutzrecht:
Die Chance für Abgeordnete der Koalition, einen Skandal zu verhindern

Martin Weigert, 01.03.2013, 06:50, 2 Kommentare

Heute stimmt der Bundestag über das Leistungsschutzrecht ab. Es ist die Chance für Abgeordnete der Koalition, ein skandalöses Gesetz zu verhindern.

Update 11:00: Das Leistungsschutzrecht wurde im Bundestag durchgewunken. Die Abgeordneten von CDU/CSU und FDP haben ihre Chance nicht genutzt und damit ein für alle Mal ihre Inkompetenz in Netzfragen belegt.  Die SPD hat angekündigt, das LSR im Bundesrat stoppen zu wollen. Noch gibt es also Hoffnung. [Update Ende]

Heute Vormittag soll trotz immer heftigerer Kritik im Bundestag über das Leistungsschutzrecht (LSR) abgestimmt werden. Wenn kein Wunder geschieht, wird eine der absurdesten und netzfeindlichsten Initiativen in der noch kurzen Geschichte des “deutschen” Internets nach dreijähriger Auseinandersetzung mit Hilfe der LSR-Befürworter CDU/CSU und FDP in Gesetzform gegossen – wohlgemerkt in einer in letzter Sekunde abgeänderten Fassung, welche die Rechtsunsicherheit nochmals erhöht.

Wieso das alles ein Skandal ist? Deshalb: » weiterlesen

 
  • Twittern
  • Überlegenheit als Problem: Google ist zu gut für diese Welt »

    spacer

    Harlem Shake: Wie ein tolerierter Urheberrechtsverstoß dem Urheber einen Geldsegen beschert »

    spacer

    Medienwandel: Warum Online-Journalist inzwischen ein Traumberuf ist »

Samstag App Fieber:
sloblog.io, Saustark Design,
Begriffe im Wandel der Zeit

Markus Spath, 02.03.2013, 10:00, 0 Kommentare

In dieser Rubrik stellen wir jede Woche einige Tools aus dem deutschen Sprachraum vor, die vor kurzem gestartet sind.

Dieses Mal mit: sloblog.io – minimalistisch Bloggen; Saustark Design – Individualität für Ikea; und Begriffe im Wandel der Zeit.

 

spacer
sloblog.io ist eine minimalistische neue Blogging-Plattform, die den Fokus ablenkungsfrei auf die Inhalte legen will: Man kann sich via Mozilla Persona anmelden und sein Profil ergänzen; man kann Einträge im Markdown-Format erstellen und posten; man kann die Einträge aller anderen lesen und kommentieren und sogar als Atom-Feed oder via JSON abonnieren resp. postprozessieren; fertig. Zumindest für jetzt. Der Entwicklungsprozess kann nämlich in Echtzeit verfolgt und teilweise auch mitbestimmt werden.

 

 

» weiterlesen

Bootstrapping:
Wie Subtask ohne Kontakte und Medienberichte in einer Woche 3.000 Besucher anlockte

Jürgen Vielmeier, 01.03.2013, 12:58, 5 Kommentare

Praktisch ohne Marketingbudget, Medienberichterstattung oder Kontakte hat das Karlsruher Startup Subtask über Nacht einen kleinen Achtungserfolg erzielt. Gründer Michael Partheil erklärte uns, mit welcher Strategie das 2-Mann-Team den Start bewerkstelligt hat.

spacer
Subtask
Subtask ist ein neues Startup aus Karlsruhe, das Mitte Februar an den Start ging. Gründer Michael Partheil entwarf ein Projektmanagement-Tool, das auf Mindmaps aufsetzt. Kontakte in die Szene hatte der 24-Jährige kaum, einen Investor oder Geld für Marketing-Aktivitäten gab es ebenso wenig, und auch die Startup-Presse berichtete zunächst nicht. Trotzdem schauten in der Woche nach dem Start fast 3.000 Besucher bei Subtask vorbei und knapp 1.000 Mail-Adressen gingen für einen Invite der Software ein. Ein kleiner Achtungserfolg, erreicht mit Hilfe eines Social-Media-Schlachtplans.
» weiterlesen

 

Das Beste:
netzwertig.com im Februar 2013

netzwertig.com-Team, 01.03.2013, 11:00, 0 Kommentare

Heute stellen wir einige der besten und populärsten Beiträge aus dem vergangenen Monat zusammen. Das Beste aus dem Februar 2013.

Analysen

  • Musikempfehlungen: Denn sie wissen nicht, was sie wollen
  • Googles Websuche: Die Listendarstellung ist ein Auslaufmodell
  • Deutsche Neophobie: Die Furcht vor Neuem verhindert die Modernisierung
  • Fortschritt: Das Ziel von Technologie muss es sein, uns glücklicher zu machen
  • Twitters neue Microvideo-App: Worum es bei Vine wirklich geht
  • Gamification: Warum die Paywall für Medien ein Irrtum ist
  • Medienwandel: Warum Online-Journalist inzwischen ein Traumberuf ist
  • Suizide von Gründern: Die Schattenseite der Netzwirtschaft
  • Harlem Shake: Wie ein tolerierter Urheberrechtsverstoß dem Urheber einen Geldsegen beschert

Reviews

  • Social Recruiting: JobCrowd macht Internetnutzer zu Headhuntern
  • Bei Ausfällen oder Verspätungen von Flügen: refund.me treibt Geld von den Airlines ein
  • Hello: Evernotes überaus gelungene Kontaktverwaltungs-App für das iPhone
  • Nextdoor: Warum das Facebook für die Nachbarschaft Potenzial hat
  • Neues Startup der wer-kennt-wen.de-Gründer: dawawas will Gruppen das Teilen von Fotos vereinfachen

Samstag App Fieber

  • Kittysplit, meine-demokratie, Verabredungsmaschine
  • Krautreporter, ununi.tv, Kompany
  • Alleskino, Blogger Crowd, Twitter Cards Enhancer
  • Joudid, Gnibble, Bibflirt

Außerdem

  • Hass auf die E-Mail: Entweder Anwender sind zu wichtig, oder sie machen es falsch

Interviews

  • Amen-Gründer Felix Petersen: “Amen ist eben nicht Lieferheld”
  • Zattoo-Manager Jörg Meyer: “Von den Umsätzen der illegalen TV-Apps kriegt kein Sender etwas ab”
  • Startups in Japan: “Bis vor zwei Jahren wollten alle in einem großen Unternehmen arbeiten”

Mehr lesen?
Das Beste aus dem Januar 2013

Linkwertig:
LSR, LSR, LSR, LSR

Markus Spath, 01.03.2013, 06:47, 0 Kommentare

LSR
Wer gegen die heutige Lesung zum Leistungsschutzrecht im Bundestag demonstrieren möchte, kann an einer von der digitalen Gesellschaft organisierten Abmahnwache teilnehmen:

Ort: Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor.
Zeitraum: Zwischen 9 – 10 Uhr.

» Digitale Gesellschaft lädt zur Abmahnwache gegen Leistungsschutzrecht ein.

 

Mehr LSR
Pünktlich dazu spricht sich nun auch der Deutsche Journalisten-Verband gegen das Leistungsschutzrecht aus, nachdem wohl die letzte Hoffnung auf ein paar abfallende Krümel aufgegeben wurde.

» Freischreiber und DJV lehnen LSR-Entwurf ab

 

» weiterlesen

Die New York Times inspiriert:
Zeitung wird zu Contentlieferant

Martin Weigert, 28.02.2013, 11:04, 0 Kommentare

In den USA serviert die New York Times Nutzern der kostenfreien Starbucks-WLANs eine spezielle Onlineausgabe mit ausgewählten Artikeln. Mehr Zeitungen sollten sich als Inhaltelieferanten betätigen.

spacer
Zeitungen, welche gestärkt aus dem Medienwandel hervorgehen wollen, kommen um Experimente nicht herum. Die weltweit diesbezüglich wohl umtriebigste Blattmarke ist die New York Times – nicht nur, weil es ihr gelungen ist, eine dem Anschein nach erfolgreiche Paywall zu implementieren – die als Geschäftsmodell natürlich nicht nur Befürworter hat. Das Zeitungshaus vom Big Apple fällt auch regelmäßig mit innovativen Partnerschaften und neuartigen Konzepten auf – sei es in Form einer Entwickler-API (seit kurzem gibt es eine solche auch bei Zeit Online), einer Zusammenarbeit mit dem Social-News-Reader Flipboard, aufwändigen, interaktiven Specials oder einer Werbevermarktung von zu einem aktuellen Zeitpunkt besonders angesagten Themen.

Insofern verwundert es nicht, dass ein weiterer potenziell als Vorbild für andere journalistische Onlineangebote dienender Vorstoß ebenfalls aus New York kommt: Besucher von Starbucks-Kaffeehäusern in den USA erhalten nun die Möglichkeit, bei der Nutzung des kostenfreien Starbucks-WLAN-Zugangs gratis 15 Artikel der New York Times zu lesen, während sie ihren Kaffee schlürfen. Das Blatt liefert dazu extra eine speziell angefertigte Landingpage für Starbucks-Kunden, auf der es täglich ausgewählte Beiträge aus verschiedenen Ressorts zugänglich macht. » weiterlesen

Vorhersehbarkeit von menschlichem Verhalten:
Ich weiß, was du diesen Sommer twittern wirst

Martin Weigert, 28.02.2013, 08:04, 3 Kommentare

Daten machen Mensch zu äußerst vorhersehbaren Wesen. Die Risiken sind andere, als die Politik gerne in das Zentrum der Datenschutzdebatte stellt.

spacer
Bei der seit vielen Jahren anhaltenden Diskussion um einen angemessenen Datenschutz im digitalen Zeitalter vermischen sich ernstzunehmende Bedenken mit emotional aufgeladener Prinzipienreiterei zu einer explosiven Menge, die eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema erschwert. Dabei wäre genau diese im Lichte der bevorstehenden EU-Datenschutzreform angebracht.

Eine in Medien und in der Bevölkerung verbreitete Sicht ist die, dass personenbezogene Daten eine Goldgrube für Firmen aller Art seien und deshalb unbedingt geschützt werden müssten. Während ein gewisses Risiko, dass mit diesen Daten kommerziell Schindlunder getrieben wird, nicht von der Hand zu weisen ist, so wirkt es dennoch oft, als überschätzen Individuen die Wichtigkeit und Sensibilität dieser Daten. Oder sie blenden völlig aus, dass die Angaben, die sie etwa gegenüber den großen US-Internetfirmen zu schützen versuchen, bereits längst in “freier Wildbahn” kursieren, also schon lange zuvor über andere, harmlos erscheinende Wege “preisgegeben” wurden. Die zwei grundverschiedenen Perspektiven, die hier kollidieren, werden in diesem Kommentaraustausch zu meinem Beitrag über Googles Überlegenheit sehr schön deutlich. » weiterlesen

Linkwertig:
Code.org, Instagram, Gowalla, endore.me

Markus Spath, 28.02.2013, 07:00, 0 Kommentare

Code.org
Während hierzulande eher die Gefahren von Handies, iPads und Internet(sucht) diskutiert und dramatisiert werden, werden andernorts Möglichkeiten entwickelt, Jugendliche möglichst früh mit dem Programmieren vertraut zu machen.

Kindern soll in dem Video vermittelt werden, dass Programmieren nichts sei, was nur Nerds können, sondern eine “coole” Tätigkeit, ähnlich wie ein Musikinstrument spielen oder Sport machen.

» Zuckerberg und Gates ermuntern Kinder zum Programmieren

 

Instagram
Instagram freut sich über 100 Millionen Benutzer, die Instagram monatlich zumindest einmal verwenden.

» Instagram Today: 100 Million People

 

» weiterlesen

Hass auf die E-Mail:
Entweder Anwender sind zu wichtig, oder sie machen es falsch

Martin Weigert, 27.02.2013, 13:33, 10 Kommentare

Die E-Mail steht seit langem im Kreuzfeuer. Menschen, denen die Mailberge über den Kopf wachsen, fallen in zwei Gruppen: Entweder sie sind besonders wichtig, oder sie machen es schlicht falsch.

spacer
Bestimmte Themen tauchen seit Jahren in der Technologie-Berichterstattung und in sozialen Medien auf. Eines, das mich zunehmend irritiert, ist das permanente Klagen über E-Mail. “Email is broken” – E-Mail sei kaputt, so ein gängiger Ausruf von vielbeschäftigten Webunternehmen und Tech-Bloggern, die vor der “Mail-Flut” kapitulieren. Zig Startups haben sich in den letzten Jahren auf die Fahne geschrieben, die dem Anschein nach allseits gehasste und angeblich die Produktivität einschränkende E-Mail neu zu erfinden oder maßgeblich zu verbessern, von Xobni über Rapportive bis zu Mailbox und Cloze. Jedes Mal, wenn ein neuer Dienst die Revolution von E-Mail ankündigt, jubilieren im Mailsumpf erstickende Geeks, nur um kurz darauf Nachteile der jeweiligen Lösung zu entdecken – wie hier bei Mailbox.

Es ist toll, dass sich Onlinefirmen die Frage stellen, wie sich die Schwächen der aller Hasstiraden zum Trotz nach wie vor von nahezu allen Internetnutzern verwendeten elektronische Post eliminieren lassen. Doch egal welche Konzepte dabei auch herauskommen werden, so glaube ich, dass leidenschaftliche E-Mail-Kritiker von einer falschen Grundannahme ausgehen: Sie sehen die Schuld für ihren Überforderungszustand durch E-Mail bei anderen. Wahlweise bei den Absendern, den fehlenden Funktionen ihres E-Mail-Anbieters oder an der grundsätzlichen Gestaltung der E-Mail-Protokolle. Als jemand, der seit vielen Jahren nahezu täglich – mit Ausnahme von Wochenenden – über 100 E-Mails erhält, auf die auf unterschiedliche Weise reagiert werden muss, bin ich der Ansicht: Wer über die E-Mail-Last klagt, ist dafür selbst verantwortlich. » weiterlesen

“Internetfirmen sollen zahlen”:
Die kollektive Einfallslosigkeit
von Verlagen und Netzbetreibern

Martin Weigert, 27.02.2013, 08:00, 3 Kommentare

Verfechter des Leistungsschutzrechts stören sich daran, dass Google und andere mit fremden Produkten viel Geld verdienen. Das gleiche Argument nutzt Telekom-Chef René Obermann für Forderungen der Netzbetreiber. In beiden Fällen fehlt dieser Behauptung die Substanz.

spacer
Die Verlage erstellen die Leistungen, mit denen Google dann Kasse macht – so lautet das Primärargument der Verfechter eines Leistungsschutzrechts. Was als Aussage schmissig klingt, vernachlässigt bekanntlich allerlei entscheidende Fakten. Zum Beispiel, dass zwei- bis dreizeilige Snippets aus Lesersicht wohl kaum als Substitut für den gesamten Artikel ausreichen – zumindest nicht, wenn es um den häufig propagierten Qualitätsjournalismus abseits von schlichten, von Presseagenturen übernommenen Nachrichtentexten geht. Oder auch, dass die Verlage mit dem Traffic der Suchmaschinen und Aggregatoren selbst viel Geld verdienen, indem sie ihn durch Werbeanzeigen oder Bezahlschranken monetarisieren. Ebenfalls ignoriert die Behauptung, dass der entscheidende Dorn im Auge der Verlage – Google News – keine Werbung enthält und keine Umsätze generiert.

Kurzum: Blickt man hinter die Plattitüde, erkennt man, dass sie von innen hohl ist. Doch weil genau solche eigentlich hohlen Behauptungen im ersten Moment besonders knackig klingen und bei Politikern auf offene Ohren stoßen, gehören sie zum Standardrepertoire von Unternehmenslenkern mit politischer Agenda. Was Telekom-Chef René Obermann gerade auf dem Mobile Word Congress von sich gab, erinnert stark an die Rhetorik der Presseverlage – mangelnde Substanz inklusive. Obermann, der sich gerne nahbar und bodenständig gibt, warf der Internetbranche eine “Freifahrtmentalität” vor. Sie würde der Devise folgen “Ihr investiert, wir schöpfen die Gewinne ab”, was auf Dauer nicht tragbar sei. » weiterlesen

  • Auf der nächsten Seite

    • » Linkwertig: Eigentorheit, Springer, Google+, Kickstarter
    • » Ortsungebundenes Arbeiten: Wenn Marissa Mayer in Tokio U-Bahn fahren würde…
    • » Kontroverse Entscheidung: Yahoo-CEO Marissa Mayer verdammt das Home Office
    • » Werbefreier Twitter-Konkurrent und Identitätsanbieter: App.net öffnet sich für Gratis-Nutzer
    • » Linkwertig: LSR, Mozilla, App.net, Nook
    • » Startups in Japan: “Bis vor zwei Jahren wollten alle in einem großen Unternehmen arbeiten”
    • » Überlegenheit als Problem: Google ist zu gut für diese Welt
    • » Linkwertig: Ruby, Doo, Twitter, DailyDeal
gipoco.com is neither affiliated with the authors of this page nor responsible for its contents. This is a safe-cache copy of the original web site.