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Ganzheitliche Produktentwicklung: Design for Production
In der letzten Zeit gab es vermehrt Diskussionen über die Lieferkette von Apple und die dort vorherrschenden Arbeitsbedingungen der großteils ungelernten Arbeiter in China. Hinzu kommt die Debatte in den USA, ob man die Produktion nicht „nach Hause“ holen könnte. Präsident Obama soll Steve Jobs vor dessen Tod sogar gefragt haben, was nötig sei, um die Arbeitsplätze zurück zu holen. Jobs soll die Anfrage abgewiegelt haben.
Im Gegensatz zu den USA ist der Export in Deutschland noch sehr stark. Viele produzierende Unternehmen des Mittelstandes sind in ihrem Bereich sogar Weltmarkführer – trotz der gegenüber China deutlich höheren Löhne. Das liegt sicherlich an verschiedenen Gründen, vom gut ausgebildeten Facharbeiter bis hin zur ordentlichen Infrastruktur. Aber als Saas (Software as a Service) oder Cloud Anbieter kann man von einem Grund besonders viel lernen. Dem Design seiner Produkte.
Was man von der produzierenden Industrie lernen kann
Sie haben richtig gelesen, vom Design. Apple, dessen Design immer gelobt wird, soll jetzt also Mängel im Design haben? Bei Design denken Sie wahrscheinlich an „Aussehen“. Aber Design ist viel mehr, als nur die bloße Optik eines Produktes. Steve Jobs selbst sagte einmal: „Design is not how it looks, it’s how it works“. In dem Satz steckt viel Wahrheit aber leider nur die Halbe. Man sollte „and how it’s produced“ ergänzen. In dem Produktionsfaktor verbirgt sich einer der großen Wettbewerbsvorteile der deutschen Unternehmen. Die Produkte werden von Anfang an so designed und konstruiert, dass eine möglichste effiziente Produktion mit sehr hoher Automatisierung erfolgen kann. Wenn man einmal ein Automobilwerk besucht hat, das über 800 Autos am Tag pro Produktionsstraße mit einer unglaublich hohen Präzision und Qualität fertigt, dann weiß man wovon ich rede. Über Apple und Konsorten kann man natürlich an dieser Stelle nur spekulieren, da es wenig verlässliche Informationen gibt, aber bei über 200.000 ungelernten Arbeitern kann der Automatisierungsgrad nicht sehr hoch sein.
Die Lektion für Cloud und SaaS Provider
Bei SaaS- und Clouddiensten findet die Produktion in der zur Verfügungstellung der Leistung statt. Die schönste Software nutzt nichts, wenn sie dem Kunden nicht zuverlässig und sicher zur Verfügung gestellt wird. Ich habe schon häufiger Startups im Server und Infrastruktur Bereich beraten. Hierbei sind mir gelegentlich Systeme untergekommen, welche zwar sicherlich gut designed waren, was Aussehen und Funktionalität betraft, aber die Entwickler hatten sich anscheinend wenig bis keine Gedanken zur Skalierung und dem produktiven Betrieb gemacht. Was auf einem Testserver in der Entwicklung mit 5, 100 oder auch 1.000 Benutzern problemlos funktioniert muss das bei mehreren 10.000 Benutzern noch lange nicht.
Oft war die allgemeine Annahme, dass man einfach mehrere große Server kaufen kann und das Problem sich damit von alleine löst. Die Annahme ist aber nicht ganz richtig, da das System zunächst einmal für den Betrieb auf mehreren Servern gleichzeitig ausgelegt sein muss. Dazu kommt noch, dass man viele effiziente Techniken zur Skalierung nicht nutzen kann. Beispielweise werden beim Caching Seiten zwischengespeichert, so dass der Server diese nicht aus der Datenbank zeitaufwändig neu generieren muss, sondern einfach die Seite aus dem Cache nehmen kann. Diese klappt natürlich nur solange, bis die zugrundeliegenden Daten sich geändert haben und das muss eine Applikation dem Cache natürlich mitteilen, sonst bekommt der Benutzer eine Seite mit veralteten Daten angezeigt. Man kann also nicht einfach nachträglich von außen an das System „anflanschen“, die Software muss von Anfang an darauf ausgelegt sein.
Design for Production ist genau so wichtig, wie das eigentliche Produkt
Wenn man eine SaaS Anwendung designed, ist man also gut beraten, wenn man die Produktionsumgebung von der Infrastruktur bis zur Middelware (z.B. Websoftware, Datenbanken) mit bedenkt. Nur dann kann man mit hoher Ausfallsicherheit und Performance gut skalieren. Zudem spart das natürlich auch Kosten, wenn die Leistung effizienter erbracht werden kann und man beispielsweise weniger Server benötigt werden. Um auf das Apple Beispiel zurück zu kommen: das iPhone könnte man hier sicherlich deutlich effizienter und qualitativ besser produzieren. Ob das die billigen Arbeitskräfte aufwiegt ist ein anderes Thema.
Die optimale Lösung für ein neues Projekt oder Startup ist natürlich, wenn ein oder mehrere Teammitglieder entsprechendes Wissen mitbringen. Falls das nicht der Fall sein sollte – es sind durchaus komplexe Technologien über die wir hier sprechen – sollte man die Entwicklung auf jeden Fall frühzeitig von einem entsprechenden Spezialisten begleiten lassen. Diese Integration von „Development“ und „Operations“ wird unter dem Begriff „DevOps“ immer moderner. Doch dazu später mehr.
Zu dem Thema werden wir übrigens im März bei der Strategy Fire in Hamburg sprechen. Hier gibt es eine kurze Beschreibung des Vortrags.
Das defekte Patentsystem – der Fall Honeywell gegen nest
In schöner Regelmäßigkeit versuchen Lobbyisten in der EU und Deutschland Softwarepatente einzuführen und das Patentsystem generell zu verschärfen. Der Geheimvertrag ACTA ist hier nur eines der aktuelleren Beispiele. Nun hört man aus diesen Kreisen immer, dass das Patensystem die Innovation fördern würde. Hierzu gibt es aktuell ein schönes Beispiel aus den USA, wo das Patentsystem ja schon eher den Wünschen der Lobbyisten entspricht.
Nest, ein Startup welches einen innovativen Thermostat für Heizung und Klima produziert, wurde von Honywell verklagt. Meiner Meinung nach versucht nun der Konzern Honeywell, welcher die letzte Innovation in dem Bereich ganz offensichtlich vor der ersten Mondlandung hatte, seine Marktanteile mit Trivialpatenten zu sichern. Aber machen Sie sich selber ein Bild, hier ein Auszug der betroffenen Patente:
- U.S. Patent No. 7,634,504 – Geht über die Anzeige von ganzen Sätzen auf dem Display eines Thermostates. Dann ist mein Autohersteller auch schuldig. Sätze auf einem Display? Noch nie gesehene Innovation. Das Patent wurde übrigens 2006 beantragt, da gab es schon Kühlschränke, die im Internet surfen konnten. Mit ganzen Sätzen.
- U.S. Patent No. 7,142,948 – Betrifft die Berechnung und Anzeige der Dauer, welche die Heizung braucht, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Geil. Die haben den Dreisatz + Historischen Mittelwert patentiert. Das hatten wir schon in der Grundschule: Die Heizung braucht 20 Minuten für 10 Grad. Es ist 5°C. Wie lange braucht die Heizung bis es 22°C ist.
- U.S. Patent No. 7,159,789 – Hier geht es darum, dass ein Thermostat einen runden Drehknopf mit einem Potentiometer hat. Den hatte schon der Volksempfänger! Nur nicht für die Temperatur, sondern die Lautstärke.
Das sind übrigens die beiden Geräte. Alt und neu. Es ist wirklich unerhört, was nest sich da erlaubt hat.
Und die Liste geht so weiter. Ich für meinen Teil bin froh, dass es in Deutschland noch keine reinen Software und Trivialpatente gibt. Aber wir sollten hier deutlich wachsamer werden, denn erstens schleichen sich immer mehr solcher Patente durch die Hintertür ein und zweitens arbeiten die Lobbyisten der großen Konzerne mit Hochdruck an einer Erweiterung der “Möglichkeiten”. Dann soll so eine Klage auch hier möglich sein. Es wäre ja ein Skandal erster Güte, wenn ein Konzern mit 122.000 Mitarbeitern und über 30 Mrd $ Jahresumsatz (laut Wikipedia) sich nicht mit Trivialpatenten gegen ein kleines Startup wehren könnten.
Falls der nächste Politiker ode Lobbyist sagt, Patente fördern Innovationen, dann möge er mir das mal genauer erklären. Der freie Markt der Ideen fördert Innovationen, und Softwarepatente und Trivialpatente sind nichts anderes als Patente auf Ideen.
Nordische Traditionen im Rheinland
Heute mal etwas aus der Reihe. Anstatt um IT, Strategie oder Design Themen ging es bei uns heute in erster Linie um Kultur. Genauer gesagt ging es darum, eine norddeutsche Tradition – das Boßeln – im Rheinland etwas bekannter zu machen.
Gegen Ende Dezember entstand die Idee sich mit verschiedenen Firmen und insbesondere Gründern und deren Teams zu treffen, um diese häufig als Saufsport angesehene Tradition einmal auszuprobieren. Auch wenn im hohen Norden gerne kräftig dazu getrunken wird, sollte unser Fokus auf guten Gesprächen und einem netten Nachmittag liegen. Bei Temperaturen zwischen -4 und -8 Grad reichte uns das gelegentliche Kugelwerfen sowie die passende Winterbekleidung aus.
Ich würde sagen das Treffen war ein voller Erfolg und eine nette Ergänzung zu Treffen wie dem Likemind oder dem Gründerabend in Köln. Außerdem steht nun auch fest, dass die Kölner nicht nur Karneval feiern können.
Dabei waren Teams von MeineSpielzeugkiste, MediaCrossers, persofaktum, Talential, eLancer Team, Unidog und WaschDas. Last but not least hatten wir auch noch Gäste von Namedrive und Bayer.
Danke für den klasse Nachmittag.
Venture Capital Finanzierung von jungen Unternehmen und unvollständige Informationen
Mit einem Bekannten sprach ich vor kurzem über seine Erfahrungen bei der Finanzierung einer früheren Firma (man könnte es Startup nennen). Inspiriert durch das Gespräch habe ich über die Gründe für den großen Aufwand sowohl für den finanzierenden VC als auch für die finanzierte Firma nachgedacht.
Doch von Beginn an: Bei der Finanzierung von einem jungen Unternehmen durch externe Kapitalgeber gibt es vor dem Abschluss der Finanzierung einige Dinge zu klären und vor allen Dingen offen zu legen. Bevor ein Vertrag geschlossen ist, sind daher beide Seiten sehr restriktiv und vorsichtig mit ihren Informationen – Vertraulichkeitserklärung hin- oder her.
Ein Grund für dieses Pokerspiel sind unvollständige Informationen. Jeder der auch nur einen Grundkurs in BWL gehört hat, kennt den Begriff der Informationsasymmetrie (Wikipedia): zu dem Zeitpunkt des Vertragsschlusses verfügen die Vertragsparteien nicht über die gleichen Informationen. Übertragen wir das einmal auf den Fall des VC’s und des jungen Unternehmen. Der Venture Capitalist bzw. die Gesellschaft dahinter hat sicherlich einen Investmentfokus, z.B. junge Tech-Unternehmen aus Berlin (kleiner Spaß). Zu mindestens denkt man, dass man sich dort besonders gut auskennt und vor allen Dingen über gute Kontakte verfügt. Das können bestehende und etablierte Unternehmen, andere junge Firmen oder aber auch Firmen in “stealth mode” sein – also solche, die noch nicht offiziell gestartet sind und davon auch noch nichts nach außen geben. Gerade in Copy-Cat 201x ist es also gar nicht so unwahrscheinlich, dass der Finanzierer bereits andere und ähnliche Startups auf dem Schirm hat, von denen der Gegenüber (das junge Unternehmen) noch nicht einmal gehört hat. Er hat einen beachtlichen Informationsvorteil.
Auf der anderen Seite sieht es ähnlich aus mit den Informationen. Wenn die junge Firma bzw. die Gründer dahinter nicht ganz ungeschickt sind, will man vor Vertragssschluss natürlich auch nicht alles offen legen, was man sich möglicherweise schon ausgedacht hat. Das können Teile der Strategie, vorhandene Kontakte oder auch andere “VC Eisen im Feuer” sein.
Nun reden also beide Seiten über eine gemeinsame Zukunft, aber keiner will mit der Ganzen Wahrheit heraus rücken. Jede Seite versucht natürlich so viel wie möglich von der Gegenseite zu erfahren, um einen möglichst guten Deal für sich raus zu schlagen. Zusätzlich sichert man sich aber dennoch über Verträge und Klauseln ab.
Man kann sich vorstellen, wie zeit- und nervenraubend ein solcher Prozess ist. Gerade für eine junge Firma mit limitierten Ressourcen wird so eine kleine “Due Dilligence” schnell zur Zerreißprobe. Außerdem möchte ich behaupten, dass in der Zeit wenig anderes geht. Die Produktentwicklung leidet massiv unter den Verhandlungen für eine externe Finanzierung. Und alles andere wäre aus Sicht des Startups auch grob fahrlässig, um nicht zu sagen dumm in Anbetracht der nicht gerade gönnerhaften Investoren und VC’s.
“Raising money has become a disease. Entrepreneurs are wasting lots of brainpower scheming to raise money” – Michael Lutz, CEO Gammalink
Zwar werden die Informationsasymmetrien mit Unterschrift des Vertrags kleiner, Zeit und Nerven wird das Verhältnis dennoch laufend kosten. Viel mehr junge Firmen sollten sich das sparen und sich stattdessen auf ihr Produkt konzentrieren. Viel Geld macht das Produkt nicht zwangsläufig besser.