16.06.2011 | Autor: Jonas
WordPress Permalinks: the good, the bad and the ugly
Lange Zeit galten leserliche URLs als des Non-Plus-Ultra bei der Suchmaschinen- Optimierung, doch seit geraumer Zeit behauptet Google steif und fest, dass es im Prinzip egal sei, wie eine URL aufgebaut ist, solange kein Duplicate Content erzeugt wird und die Struktur in irgendeiner Form logisch aufgebaut und crawlbar ist.
Ob jetzt:blog.de/345.php?vn=neu&t_beg=24189&
oder: blog.de/?p=24189
oder aber: blog.de/artikelname.html
…spielt für das Ranking anscheinend keine große Rolle. Doch wie sieht es in der Praxis aus?
1:0 Pretty Permalinks
Einen entscheidenden Vorteil haben sogenannte “Pretty Permalinks” gegenüber einfachen Permalinks, die meist nur aus Zahlen und IDs bestehen: Sie sind leserlich, man kann sich ungefähr ausmalen was sich dahinter verbirgt und sie sind vor allem für den Besucher einfacher zu merken. Nagut, SEOs würden jetzt noch den Keywordaspekt hervorheben, wobei ich diesen Rankingfaktor als lange nicht mehr so stark einordnen würde. Relevante und vor allem gute Artikel stehen auch ohne Keyword in der URL auf den vorderen Plätzen.
Trotzdem entscheiden sich die meisten Blogger (meine Wenigkeit eingeschlossen) für leserliche Permalinks. Aber wie baut man diese am besten auf? Was gibt es bei der Struktur zu beachten?
Dazu habe ich folgenden Hinweis im offziellen WordPress Codex gefunden:
For performance reasons, it is not a good idea to start your permalink structure with the category, tag, author, or postname fields. The reason is that these are text fields, and using them at the beginning of your permalink structure it takes more time for WordPress to distinguish your Post URLs from Page URLs (which always use the text “page slug” as the URL), and to compensate, WordPress stores a lot of extra information in its database (so much that sites with lots of Pages have experienced difficulties).
Frei übersetzt bedeutet das ungefähr soviel wie: Ein Permalink, der mit der Kategorie, Tags, Autoren, oder dem Artikelnamen anfängt, ist böse! Aufgrund der WordPress-internen Permalinkstruktur wird länger in der Datenbank herumgewühlt, so dass bei steigender Artikelzahl die Performance merklich darunter leidet.
Wie sehen gute Permalinks aus?
Alle Permalinks, die mit IDs, dem Datum oder einem festgelegtem Wort beginnen. WordPress kann die URL-Struktur dieser Artikel schneller auslesen.
Gute und schlechte Permalinkstrukturen
Schlecht:
/%postname%/
/%category%/%postname%/
/%author%/%postname%/
Gut:
/%post_id%/%postname%/
/%year%/ %monthnum%/%postname%/
/festgelegtes-wort/%postname%/
P.S. Auch wenn ich nicht zwingend dazu raten möchte und es bei kleineren Blogs nicht notwendig ist, kann die Permalinkstruktur im nachhinein durch Migrations-Plugins angepasst werden.
Wer sich etwas näher mit dem Thema befassen möchte, schaut Hier oder Hier vorbei.
Bildquelle: © Gerd Altmann / pixelio.de
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29 Kommentare SEO · Wordpress
1 Trackbacks/Pings
-
Die optimale Permalink-Struktur ·
10.07.2011
[...] Da sich im Normalfall aber weder die Besucher noch die Suchmaschinen unter einem solchen Link vorstellen können, um was es sich bei dem Artikel dreht, ist diese Variante nicht gerade sehr Benutzer- respektive Suchmaschinenfreundlich. Wobei es die SuMa aus Amerika heutzutage angeblich nicht mehr kratzen soll, wie der Link ausschaut. [...]
29 Kommentare
Ich favorisiere auch die »sprechenden« Klartext-Links und habe zwei ergänzende Vorschläge dazu:
Erstens hilft eine Datumsangabe in der Form /Jahr/Monat/Tag/Artikelname dem Surfer nicht nur bei der Vorab-Beurteilung des mutmaßlich zu erwartenden Inhalts, sondern läßt auch einen ersten Rückschluß auf die Aktualität des Geschriebenen zu. Mir selbst hilft das auch bei der internen Datei-Organisation, weil ich meine zahllosen Fotos in der Form JJJJ-MM-TT_motivname.jpg abspeichere [1] und somit auch später immer schnell finde, was zusammengehört…
Zweitens gibt es mit WP-CleanUmlauts2 [2] ein sehr praktisches Plugin: Es Konvertiert deutsche Umlaute (und das »ß«) in den Permalinks von Artikeln und Seiten automatisch in »ae«, »oe«, »ue« und »ss«. Nie wieder »olpfutzenstus« statt »oelpfuetzenstuss« im Link zum Ölpfützenstuß!
[1] vgl. www.zonebattler.net/2005/10/06/monatsbilanz/
[2] siehe 1manfactory.com/wp-cleanumlauts2-plugin-wordpress-permalinks-umlaute-automatisch-konvertieren/
Ich betreibe mehrere alte Blogs mit der Kategorie vorne im Permalink (also böse). Nach meiner Erfahrung kommt es aber nur zu ernsten Performance-Problem, wenn man auch viele Pages hat.
Leider ist das bei meinen Blogs der Fall. Probehalber habe ich vor einiger Zeit ein weniger besuchtes Blog umgestellt (incl. Migrations-Plugin) und hatte keinerlei Ranking-Probleme. Der Performance-Vorteil war riesig (gut 2 Sekunden)!
Bei den stärker besuchten Blogs habe ich trotzdem etwas Angst um die Platzierungen. Kennt vielleicht jemand Fälle, wo es nach Permalink-Umstellung dicke Ranking-Verluste gegeben hat, trotzdem vernünftig per 301 von Alt auf Neu redirected wurde?
Wir nutzen auch eigene Permalink Struktur ähnlich wie hier:
blog.de/artikelname.html. Wir haben aber vor jedem Artikel die Kategorie mit dranhängen. Ist deswegen das Blog 1-2 Sekunden langsamer?
Vor den Risiken und Rankingverlust, wird jetzt nichts geändert.
Ein Tipp: Wer später in Google News sich bewerben möchte, der sollte die Permalink Struktur gleich nach ihren Richtlinien einrichten.
Stimmt, soweit ich weiss benötigt Google-News mindestens 3 Ziffern in der URL. Ich tendiere daher auch zu /%post_id%/%postname%/.
> Ist deswegen das Blog 1-2 Sekunden langsamer?
Wie gesagt, kommt auf die Anzahl Pages und natürlich auf die Belastung des Servers an. Das oben verlinkte Gartenblog hat ca. 1000 Artikel und 200 Pages. Es ist tatsächlich zwei Sekunden langsamer als dieses Werkstattblog mit ganz ähnlichem Design aber fast ohne Pages.
Soweit ich das weiss, muss man für Google News keine 3 Ziffern mehr im in der Domain haben (Info ist veraltet).
LG Nathanael
Kann sein, hab mich schon länger nicht mehr mit Google News beschäftigt
Ich glaube vor kurzem erst gelesen zu haben, das Google am Ende der URL eine 4 stellige Ziffer haben möchte, die nicht dem aktuellem Jahr entspricht. Wie dem auch sei, in die Google News kommt man eh nicht so einfach
@Christian: Du hast vermutlich Recht. Man kann das bei Google nachlesen: www.google.de/support/news_pub/bin/answer.py?hl=de&answer=68323
Die Frage ist nur, wie aktuell diese Information ist?!
Ich nutze auf meinen Blogs fast überall entweder categorie/postname oder nur postname. Früher hatte ich auf dem einen oder anderen noch jahr/monat/tag oder so integriert, doch davon bin ich komplett abgekommen. Ein Artikel muss nicht unbedingt veraltet sein, blos weil er vor einem Jahr oder länger geschrieben wurde.
Die ID vorne dran wäre natürlich auch mal eine Idee, doch ehrlich gesagt graust mir vor der Umstellung. Mit dem Plugin gehts zwar einfach, aber schon wieder die URLs umschreiben… nicht unbedingt förderlich für das Ranking, wenn es auf einmal alles ändert…
Du nutzt ja auch /%postname%/. Ich zum Beispiel nutze /%category%/%postname%/, da es meiner Meinung nach übersichtlicher ist, und wenn es durch Kategorien gefiltert wird, sollte es doch schneller sein, oder?
@Sinan Kurt
>sollte es doch schneller sein, oder?
Nein! Wenn vorn eine Kategorie steht, dann muss WordPress erst entscheiden, ob vielleicht eine Page gemeint ist. Es ist also langsamer.
Ich persönlich finde datum und Artikelname gehören in den Link hinein weil es sich einfach besser lies mir ist dabei vollkommen gleich wie das eine Suchmaschine bewertet.
Hallo, persönlich wurde ich bei diesem Aufbau auch die Struktur mit Kategorie und Postname bevorzugen.. trotz der Betitelung als vermeindlich “böse Variante”.
Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es den Algorithmen von Google egal ist, ob nun eine Zahl (ID) an der URL hängt oder Wörter.. aber letztendlich geht es ja auch darum, was benutzerfreundlich ist und da gewinnen die “sauber lesbaren URLs” ganz klar gegen Datenbank IDs oder wenig aussagekräftige Backendtermini
Dass Seiten mit “statischen Links” besser indexiert werden können halte ich auch für Schwachsinn. Hier gibt es aber einen Unterschied:
blog.de/?p=24189
blog.de/artikelname.html
Beim zweiten Link ist das Keyword mit drin. Das hier würde, glaub ich, keinen Unterschied machen:
blog.de/?p=artikelname
blog.de/artikelname.html
Warum ist das hier schlecht:
/%category%/%postname%/
So kann man sich eine bessere Struktur aufbauen:
fernseher.de/marke/model
Ist doch besser als:
fernseher.de/datum/model
siehe WordPress Codex Zitat im Artikel
Hallo Jonas,
so wie es der WordPress Codex schildert, ist es aber nur “böse” aufgrund der Performance (was allerdings bei WordPress selbst liegt) und nicht etwa weil es SEO-technisch schlechter bewertet wird.
Habe ich nun also meine eigene Homepage und schreibe mir einen Frontcontroller, der die URLs sauber weiterleitet oder lege die Regeln gar von Hand in der .htaccess fest, so wäre diese Struktur doch sehr sinnvoll
Da sich der Artikel allerdings auf WordPress Permalinks bezieht, ist die Aussage natürlich richtig.. jedoch aber nicht aus SEO Gründen..
Viele Grüße
capu
Meine Joomla Seite war sofort erreichbar und auch mit den Unterseiten obwohl die Links nicht SEO freundlich optimiert waren. Was ein Nachteil ist: die mündliche Weitergabe funktioniert nicht mehr. Daher müssen die Buttons absolut aussagekräftig gewählt werden, um die Navigation intern zu perfektionieren.
Sobald die Seitenstruktur klar aufgebaut ist, kann man mit mutliplen internen Links die Besucher rasch auf die gewünschten Informationen lotsen. Die meiste Zeit sollte man also damit zubringen auf der Landing page über die nachfolgende Struktur zu planen. Wer nach dem ersten klick keine gewünschte Indo erhält ist definitiv weg. Die meiste Zeit musste ich mit der Abfolge nach den ersten Klick experimentieren.
Also meiner Meinung nach ist /%Postname%/ alleine nicht schlecht. Ich kenne mehrere seo Experten die das genau so machen. Die Besucher navigieren doch nicht durch die Adresszeile. Dazu gibt es das Archiv und Aussagekräftige Kategorienamen. Heutzutage merkt sich doch niemand mehr eine URL. Wenn mir etwas gefällt, füge ich einfach ein Lesezeichen hinzu.
Hehe, von schlecht in Hinblick auf SEO war auch keine Rede, ich mache es ja auch so Es kann aber auf Dauer die Performance des Blogs beeinträchtigen, was ja im Prinzip wieder ein SEO Thema werden kann, wenn der Blog mit zu langen Ladezeiten zu kämpfen hat…
Ich weiß das eigenwerbung stinkt, aber zu diesem Thema habe ich ein paar Interessante Videos gemacht. Will ja nur drauf hinweisen und euch nichts verkaufen oder so. Natürlich nur wenn ich darf. So könnt Ihr die Performance eures WordPress Blogs erheblich steigern. Im Hinblick auf die Ladezeit. www.geld–verdienen-im-internet.de/blog/?p=364
Guter Artikel, Jonas. Meiner ist also auch böse aber mein Blog ist ja noch nicht so groß und wenn es bei der Performance nur um Sekunden hin oder her geht finde ich das noch angemessen.
Du führst hier aber einen sehr guten Blog und ich werde gerne öfters vorbeischauen… nicht nur wenn die Performance nachlässt
Viele Grüße
Petra
Hey, cooler Beitrag. Ich arbeite auch ausschliesslich mit Klartext URL´s und ich finde das auch gut so
Schließlich möchte ich als Benutzer und Sucher von Google auch gerne sehen wo ich den genau lande wenn ich diesen Link anklicke.
Also ich persönlich nutze sowohl bei großen als auch bei kleinen Seiten die Kategorie vor dem Artikelnamen in der URL. Bisher konnte ich auch keine schlechte Performance feststellen. Ich denke da gibt es deutlich wichtigere Hebel, die man berücksichtigen sollte, wenn einem die Performance besonders wichtig ist…
Der Artikel gewinnt nach dem letzten Panda-Update von Google neue Aktualität. Wenn Google einerseits sagt, die Permalinkstruktur sei egal, dann bezieht sich das wohl mehr oder weniger auf die Fähigkeiten der Bots.
Nach dem letzten Panda-Update ist es aber doch so, dass Google sehr verstärkt die Ladezeiten einer Webseite präferiert, es dafür bereits ein googleeigenes seo-Tool gibt, welches aber später mal kostenpflichtig werden wird.
Wenn nun, was wir ja meist alle feststellen, gerade ältere Blogartikel, die tief in der Datenbank liegen, zu längeren Ladezeiten führen, dann ist die Permalink-Struktur doch schon bedeutend.
Aber was die Leser betrifft, kann es zu Absprungraten führen, wenn die Links nicht mit einem einigermaßen identifizierbaren Datum versehen sind. Das gilt bei Blog in meinem Augen, die sich sehr stark auf aktuelle Dinge beziehen oder Trends…
Bei Nischenblogs, die generell ein Thema behandeln oder grundlegende Kenntnisse zu einem Thema vermitteln wollen, ist das, was die Leser betrifft, vielleicht nicht so wichtig.
Doch ich denke auch, dass Klartext-url besser für die Leser sind…auch nach dem Panda-Update.
Gut und Böse find ich schon mal recht amüsant Ich selbst nutze bei meinen Blogs auch /%Postname%/. Da diese aber noch nicht allzu umfangreich sind fällt es bei mir noch nicht ins Gewicht. Gibt es hier Richtwerte, aber welcher Größe es problematisch werden kann? Bzw. gibt es auch Erfahrungswerte, ob sich ein nachträgliches Ändern extrem negativ auswirkt?
Richtwerte kann ich dir leider nicht nennen, sollte aber für kleinere und mittelgroße Blogs kein größeres Thema sein. Wenn du die URLs sauber umleitest, gibt es so gut wie keine negativen Auswirkungen.
Meine Meinung über die Bild und die meisten SEO-Männchen stimmt so ziemlich überein. Ansonsten netter Artikel auch wenn ich ihn nur überflogen habe.
Dazu gibt es das Archiv und Aussagekräftige Kategorienamen. Heutzutage merkt sich doch niemand mehr eine URL. Wenn mir etwas gefällt, füge ich einfach ein Lesezeichen hinzu.